Öffnungszeiten: Täglich in der Regel 10 - 16 Uhr. Kurzfristige Abweichungen vorbehalten.
„Und wenn die Wahrheit mich vernichtet“ – Graphic Documentary über P. Richard Henkes
28. Januar bis 20. März 2025 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)
Zu seinem 80. Todestag am 22. Februar 2025 zeigt die Ausstellung großformatige Szenen aus der preisgekrönten Graphic Documentary des Illustratorenkollektivs Drushba Pankow zur Biographie des Pallottinerpaters Richard Henkes. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten geriet er nach kritischen Äußerungen zur antichristlichen NS-Propaganda ins Visier der Gestapo. Im KZ Dachau begegnete Pater Henkes dem späteren Prager Kardinal Josef Beran und lernte heimlich Tschechisch, weil er fest daran glaubte, nach der Befreiung in seine alte Pfarrei in der Tschechoslowakei zurückkehren zu können. Er pflegte im „Krankenrevier“ tschechische Mithäftlinge, bis er selbst tödlich an Typhus erkrankte.
Souvenirs de captivité – Zeichnungen aus dem KZ-Außenlager Kempten
21. März bis 26. Juni 2025 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)
Bildwerke aus Außenlagern des Konzentrationslagers Dachau sind selten. Umso erstaunlicher war es, dass die Stadt Kempten gleich zwei Hefte mit Zeichnungen aus einem Nachlass erwerben konnte.
Der junge französische Häftling Paul Wernet (1922-2016) ließ während seiner Haft im KZ-Außenlager Kempten Episoden des Lageralltags von einem bis vor wenigen Jahren unbekannten Mithäftling zeichnen. Diese Zeichnungen sind 1944/1945 unter dem unmittelbaren Eindruck der Geschehnisse entstanden. Die einzelnen Bilder bieten einen authentischen Blick auf den Alltag im KZ-Außenlager Kempten auf dem Gelände einer ehemaligen Tierzuchthalle.
Zur Ausstellung gibt es am 8. April einen Vortrag (siehe https://www.versoehnungskirche-dachau.de/veranstaltungen).
Gerechtigkeit und Verantwortung
27. Juni bis 24. September 2025 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)
Die Nürnberger Prozesse und der Prozess gegen Adolf Eichmann schufen wichtige Präzedenzfälle für das Völkerrecht und warfen Fragen über das Wesen der Gerechtigkeit angesichts der Menschheitsverbrechen des NS-Regimes auf. Die Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museums (Washington/USA) befasst sich mit den Fragen, wie die Verbrechen dokumentiert wurden, welche Prozesse folgten und welches Vermächtnis sie hinterlassen.
Lichter im Dunkeln – Frauen während des Holocaust
25. September bis 30. November 2025 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)
Die Ausstellung der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem (Jerusalem) bringt die Stimme jüdischer Frauen während des Holocaust zur Geltung. Sie präsentiert Entscheidungen und Reaktionen der Frauen auf die brutale und bösartige Realität, der sie ausgesetzt waren. Gezeigt werden Schwerpunktthemen des alltäglichen Überlebenskampfes jüdischer Frauen: Liebe, Mutterschaft, Sorge für Andere, Weiblichkeit, Widerstand und Rettung, Freundschaft, Glaube, Essen und Kunst. Jeder Aspekt wird durch eine individuelle Geschichte verdeutlicht, die durch persönliche Dokumente oder Objekte wiedergegeben wird. So enthüllt die Ausstellung die konkreten Geschichten, die sich hinter historischen Ereignissen verbergen, und verleiht jenen, die in Finsternis und Anonymität versinken sollten, wieder ein Gesicht.
Zeichnung und Lyrik aus den Konzentrationslagern Dachau und Flossenbürg
1. Dezember 2025 bis 28. Februar 2026 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)
Als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus verließ Bruno Furch nach der Okkupation Österreichs im März 1938 das Land. Er ging nach Spanien zu den Internationalen Brigaden, um dort gegen den Franco-Faschismus zu kämpfen. Der Fall der spanischen Republik bedeutete für ihn und viele andere Interbrigadisten die Internierung in französischen Lagern. Von dort aus wurde er im Mai 1941 ins KZ Dachau gebracht und im Juli 1944 ins KZ Flossenbürg verlegt. Den schrecklichen Todesmarsch Richtung Dachau überlebte er. Nach der Befreiung war er für die Kommunistische Partei Österreichs tätig und stellvertretender Chefredakteur der Volksstimme.
Seine Erfahrungen, Erlebnisse und Begegnungen in den Konzentrationslagern hat er in Bildern und Gedichten verarbeitet. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl seiner Werke.