Ausstellungen

Öffnungszeiten: Täglich in der Regel 10 - 16 Uhr. Kurzfristige Abweichungen vorbehalten.

 

Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

bis 30. September 2024 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)

Zum 80. Jahrestag des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 gestaltete das Ausstellungsteam im Evangelischen Presseverband für Bayern unter Leitung von Kuratorin Dr. Rieke C. Harmsen diese neue Ausstellung, die nach der Beteiligung von Frauen am Widerstand gegen den Nationalsozialismus fragt. In der bisherigen Erinnerungskultur stehen – von wenigen Ausnahmen wie Sophie Scholl abgesehen – meist Männer im Mittelpunkt.

Die Ausstellung porträtiert 18 zumeist wenig bekannte Widerstandskämpferinnen, einige auch mit Bezügen zum KZ Dachau: Lina Haag (1907-2012), Noor-un-Nisa Inayat Khan (1914-1944), Maria Seidenberger (1927-2011) und Mary Vaders (1922-1996). Zur Ausstellungseröffnung erschien das lesenswerte THEMA-Magazin „Frauen im NS-Widerstand – Kämpferinnen für die Menschlichkeit“ des evangelischen Sonntagsblatts. Das Magazin kann im Büro der Versöhnungskirche erworben werden.

Die Biographien der porträtierten Frauen sind im digitalen Ausstellungsbereich jederzeitig zugänglich: https://www.ausstellung-leihen.de/frauen-widerstand-ausstellung

 

Großnichte Tara Dundas-Harper vor der Tafel für Noor-un-Nisa Inayat Kahn
Bildrechte Christian Topp
Großnichte Tara Dundas-Harper vor der Tafel für Noor-un-Nisa Inayat Kahn


Der Schmerz der Befreiung im Spiegel der Kunst

2. Oktober bis 20. November 2024 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)

Nach der Befreiung waren die Überlebenden hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch, zum Leben zurückzukehren, und der Notwendigkeit, die Zerstörung zu dokumentieren und zu trauern. Am Beispiel von elf Kunstwerken, geschaffen im Zeitraum zwischen der Befreiung und dem Jahr 1947, geht die Ausstellung der Frage nach, wie Überlebende mit dem Medium Kunst ihre Befreiung reflektierten. Die Werke stammen aus der Kunstsammlung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Repros davon werden mit den Biographien der Künstlerinnen und Künstler in der Ausstellung gezeigt.

 


V für Victory – V for Victory: Walter Triers Karikaturen gegen die Nazis

21. November 2024 bis 27. Januar 2025 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)

Im Exil in London spricht der belgische Justizminister Victor de Laveleye am 14. Januar 1941 in einer denkwürdigen Sendung von Radio Belgique. Er schlägt seinen Landsleuten einen gemeinsamen Code vor – den Buchstaben V, „weil V der Anfangsbuchstabe der Worte Victoire im Französischen und Vrijheid im Flämischen ist, … der Sieg, der uns unsere Freiheit zurückgibt, der Sieg unserer guten Freunde, der Engländer. Ihr Wort für Sieg beginnt ebenfalls mit V“. Später propagiert auch Winston Churchill das Victory-Zeichen, das sich rasant verbreitet.

Vom britischen Informationsministerium bekommt Walter Trier den Auftrag, ein Flugblatt zu der bedeutungsvollen Geste zu gestalten. Er tut es meisterhaft in Form eines Leporellos. Auf der Vorderseite sieht man Hitler vor einem blauen Himmel mit großem V in Form von Kondensstreifen eines britischen Fliegers. Auf der Rückseite wird der Diktator in Posen mit dem V konfrontiert, bis er sich schließlich an einem Balken in V-Form erhängt.

Die Ausstellung ist durch weitere Bilder des Künstlers ergänzt, in denen er sich kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt. Zur Vernissage am 21. November siehe https://www.versoehnungskirche-dachau.de/veranstaltungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Und wenn die Wahrheit mich vernichtet“ – Graphic Documentary über P. Richard Henkes

28. Januar bis 20. März 2025 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)

Zu seinem 80. Todestag am 22. Februar 2025 zeigt die Ausstellung großformatige Szenen aus der preisgekrönten Graphic Documentary des Illustratorenkollektivs Drushba Pankow zur Biographie des Pallottinerpaters Richard Henkes. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten geriet er nach kritischen Äußerungen zur antichristlichen NS-Propaganda ins Visier der Gestapo. Im KZ Dachau begegnete Pater Henkes dem späteren Prager Kardinal Josef Beran und lernte heimlich Tschechisch, weil er fest daran glaubte, nach der Befreiung in seine alte Pfarrei in der Tschechoslowakei zurückkehren zu können. Er pflegte im „Krankenrevier“ tschechische Mithäftlinge, bis er selbst tödlich an Typhus erkrankte.

Am 20. Februar wird im Kloster Karmel ein Theaterstück über Pater Henkes aufgeführt (siehe https://www.versoehnungskirche-dachau.de/veranstaltungen).