Gedächtnisbuch -Internationale Wanderausstellung
Jedes Jahr am 22. März, dem Jahrestag der Errichtung des Konzentrationslagers Dachau, werden neue biografische Gedächtnisblätter vorgestellt. Angehörige von ehemaligen Häftlingen, Schüler und interessierte Personen haben sie verfasst und setzen damit ein Zeichen der Erinnerung. Bisher sind es fast 200 Biografien, die im Gesprächsraum der Versöhnungskirche und im Jugendgästehaus Dachau ausgestellt werden.
Hinter den großen Zahlen von mehr als 200 000 Häftlingen und mehr als 32 000 Toten stehen einzelne Biografien, Lebensentwürfe und die Familien der verfolgten Menschen. Wir wollen den Häftlingen wieder ein Gesicht geben und die Hintergründe ihrer Verfolgung in unsere Gegenwart transportieren. Das ist der Grundgedanke unseres Projekts.
Eine Ausstellung zum Gedächtnisbuch mit 22 Biografien kann ausgeliehen werden (25 Banner 0,80 x 2,10 m). In einer Auswahl werden Lebenswege von Dachauer Häftlinge beschrieben. Ergänzt wird die Ausstellung mit einer Broschüre (84 Seiten).
Kicker, Kämper, Legenden - Juden im deutschen Fußball
Die vom des Centrum Judaicum in Berlin konzipiert Ausstellung wurde dort erstmals nach der Fußballweltmeisterschaft 2006 gezeigt.
Die Ausstellung thematisiert die Bedeutung von Juden im deutschen Fußball. Jüdische Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre haben den Fußball in Deutschland populär gemacht. Sie waren Pioniere des deutschen Fußballs. Sie wurden umjubelt, verehrt und respektiert, galten als Vorbilder im Sinne des sportlichen Gedankens des Fairplays. Ihre revolutionären Visionen und Methoden setzten Maßstäbe, die den deutschen Fußball lange prägten. Als z. B. der FC Bayern München 1932 zum ersten Mal den deutschen Meistertitel erringt, werden auch der jüdische Vereinspräsident Kurt Landauer und der jüdische Trainer Richard "Little" Dombi wie Helden in München gefeiert.
Wer kennt heute noch den Stürmer und Nationalspieler Julius Hirsch (1892-1943), der unter anderem mit dem Karlsruher FV Deutscher Meister wurde? Oder Gottfried Fuchs, den der spätere Bundestrainer Sepp Herberger "mein Idol" und den "Franz Beckenbauer meiner Jugendzeit" nannte? Der begnadete Mittelstürmer schoss bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm in einem Spiel gegen Russland zehn Tore - ein bis heute in Deutschland ungebrochener Rekord.
1933 wurden ihre erfolgreichen Karrieren dann schlagartig beendet. Die Nationalsozialisten veranlassten, dass jüdische Sportler, Trainer und Funktionäre aus den Vereinen ausgegrenzt und ausgeschlossen wurden. Bis zum 10. November 1938 durften Juden nur noch in jüdischen Vereinen spielen. Danach wurden alle Sportaktivitäten für sie verboten. Sie teilten das Schicksal aller europäischen Juden, wurden verfolgt und zum Teil in Konzentra-tionslager ermordet. So spiegelt die Ausstellung das Schicksal der jüdischen Fußballer wieder.
Nach dem 2. Weltkrieg sollten deutsche Juden nie wieder eine vergleichbare Rolle im deutschen Fußball spielen. Ihre Verdienste wurden verdrängt und gerieten in Vergessenheit. Die Ausstellung "Kicker, Kämpfer und Legenden" will dieses Kapitel deutscher Fußballgeschichte wieder in Erinnerung rufen, setzt sich aber auch im Schlussteil mit den heutigen Entwicklungen im Fußball auseinander.
Das Centrum Judaicum Berlin ermöglichte eine Reproduktion der Ausstellung, die durch die Förderung der DFB-Kulturstiftung finanziert werden konnte. Über die Evangelische Versöhnungskirche kann diese Ausstellung kostenlos zur Verfügung gestellt werden.